Der ökologische Fußabdruck Dresdens
2007
Der Vergleich der Schwarzpläne Dresdens von 1830 und 1996 zeigt, dass weite, ehemals landwirtschaftliche Flächen unter Bebauung verschwunden sind. Der offensichtlich großflächige Verlust landwirtschaftlicher Flächen bei gleichzeitiger starker Bevölkerungszunahme warf bei mir die Frage auf:
Wieviel Fläche braucht eine Stadt – sowohl als Stadtgebiet selbst als auch Fläche zu seiner Versorgung?
Bei meinen Recherchen stieß ich auf den Ökologischen Fußabdruck als Flächenäquivalent aller menschlicher Handlungen.
Bei jetziger Lebensweise nimmt Dresden bei der durchschnittlichen Biokapazität Deutschlands eine Fläche von 148 x 148 km in Anspruch. Dies ist das etwa 2,5fache dessen, was der Stadt an der Fläche Deutschlands zustehen würde.
Ausgehend von der aufgezeigten Problematik untersuchte ich systematisch Ursachen und Komponenten dieses Flächenverbrauchs. Im zweiten Schritt stellte ich zu verschiedenen Fragen Vergleichsszenarien auf – immer eines unter dem Motto „Weiter wie bisher“ verglichen mit „Weniger ist Mehr“. Beim zweiten Szenario wurden Maßnahmen vorgeschlagen, die mir im heutigen gesellschaftspolitischen Kontext umsetzber erschienen. Die Themen waren:
- Haushalte
- Heizenergiebedarf in Abhängigkeit der Wohnfläche je Einwohner, Bauweise und Anlagentechnik
- Energiebedarf durch technische Haushalts- und Kommunikationsgeräte
- Industrie und produzierende Kleinverbraucher
- Einfluss des Mechanisierungsgrades in der Wirtschaft
- Qualität und Haltbarkeit von Produkten
- Landwirtschaft und Ernährung
- Ernährungsweise (Anteil tierischer Produkte, Saisonalität)
- Produktionsweise
- Herkunft der Nahrungsmittel (Transportwege)
- Mechanisierungsgrad der Landwirtschaft
- Verkehr
- Innerregionale und Fernverkehre
- Privat- und Wirtschaftsverkehre
- Angebot an Verkehrsinfrastrukturen
- Fahrzeugtechnik
- Siedlungsentwicklung
- Siedlungsfläche und -struktur
- Flächenverbrauch in Abhängigkeit Bebauungsdichte
- Größe von Infrastruktur- und Straßennetzen in Abhängigkeit der Bebauungsdichte
- Verkehrsmittelwahl in Abhängigkeit der Lage zum ÖPNV
- Energieversorgung
- Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Energieträger
- Kraftwerkstechnik
- weitere
- Papierverbrauch
- Computertechnik
- Raumbeleuchtung
Das Ergebnis war, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Flächenverbrauch so zu reduzieren, dass er sich auf den Teil beschränkt, der den Einwohnern der Stadt Dresden innerhalb Deutschlands zustehen würde.